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Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

31.05.2022

Dramatisch und spektakulär – die 50. Auflage des legendären 24-Stunden-Klassikers auf dem Nürburgring und der Nordschleife schrieb einmal mehr Geschichte. Von 135 gestarteten Fahrzeugen sahen lediglich 93 die Zielflagge, von den 33 PS-gewaltigen GT3-Boliden schieden 17 vorzeitig aus. Zudem kamen nach offiziellen Angaben satte 230 000 Zuschauer zum „Vierundzwanziger“ und dem mehrtägigen Rahmenprogramm.

Das gesamte Landgraf-Team , links mit Helm Patrick Assenheimer
Das gesamte Landgraf-Team, links mit Helm Patrick Assenheimer

Gefrustet und wie im letzten Jahr ohne die Zielflagge gesehen zu haben, musste MCH-Racer Patrick Assenheimer (Weinsberg) den Eifelmarathon verlassen. Die Strategie des Quartetts im Team Landgraf schien lange aufzugehen. Routinier Assenheimer und seine Youngsters Luca-Sandro Trefz, Dominik Baumann und Julien Apotheloz hielten sich strategisch aus allen brenzligen Situationen heraus. Das Einsatzfahrzeug, der Mercedes AMG GT3 war für das 24h-Rennen als „gelbe Mamba“ im MANN FILTER-Design unterwegs – optimal von der Landgraf-Mannschaft vorbereitet. Startfahrer Assenheimer schaffte in seinem Doppelstint den Sprung von Startplatz 27 auf Rang 17, der Grundstein für eine Top-Ten-Platzierung schien gelegt. Julien Apotheloz hatte daraufhin durch einen Stoßdämpferbruch einen zusätzlichen Stopp, der das Team auf Rang 36 zurückwarf. Daraufhin kämpfte sich das Quartett dann Platz für Platz nach vorn. Hier konnte vor allem Nordschleifenspezialist Patrick Assenheimer mit schnellen Rundenzeiten in der Nacht brillieren. Ab Sonntagmorgen dann „typische Eifelbedingungen“ mit leichtem bis starkem Regen in unterschiedlichen Bereichen der 25,378 Kilometer langen Strecke – Reifenpokern war angesagt.  Um 14:36 Uhr, nur anderthalb Stunden vor Rennende, verlor Luci Trefz auf Position vierzehn liegend den ca. 550 PS starken Mercedes auf rutschiger Piste und touchierte die Leitplanke – das vorzeitige Aus für das Landgraf Young Talents Team. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich MCH-Racer Patrick schon wieder bereitgemacht, um in der letzten Stunde noch einmal anzugreifen „Natürlich ist es enttäuschend, wenn man so kurz vor Rennende ausfällt. Wir hatten eine gute Strategie und Performance und haben uns nach dem Dämpfertausch zurückgekämpft, alles sah sehr erfolgversprechend aus. Schlussendlich hat uns das letzte Quäntchen Rennglück gefehlt“, so Patrick Assenheimer.

Der Mercedes AMG GT3 im MANN FILTER Mamba Design auf der Nordschleife
Der Mercedes AMG GT3 im MANN FILTER Mamba Design auf der Nordschleife
Fotos: AMG Customer-Racing

Den Gesamtsieg sicherte sich nach einem immens spektakulären Rennen inclusive Reifenpoker in den Schlussstunden der Audi R8 LMS EVO II vom Audi Sport Team Phoenix-Racing, der nach 159 Runden satte 4.035 Rennkilometer abgespult hatte. Die beiden GetSpeed Mercedes AMG GT3 vervollständigten das Gesamtpodium. Zuvor hatte es ein regelrechtes Favoritensterben nach Unfällen, Kollisionen und Fahrfehlern mit Leitplankeneinschlägen gegeben. Von 33 gestarteten GT3-Boliden sahen lediglich sechzehn die Zielflagge. Sowohl die hochfavorisierten neuen BMW’s der M4 GT3 Kategorie wie auch der Manthey-Porsche 911 GT3 R und der von der Pole-Position gestartete Octane-Ferrari schieden aus.

(Wilfried Ruoff)